Die Buchhandlung Müller, das Ev.-Luth. Diakonissen-Mutterhaus, sowie die Ev. Elise-Averdieck-Schulen aus Rotenburg,
haben im Rahmen der deutschlandweiten Sprachwoche Merhawi Fsehaye mit seiner Lektorin Sabine Muhl zu einer Lesung mit anschließendem Gesprächsaustausch eingeladen.
„Merhawi Fsehaye verlässt als 15-Jähriger seine Familie und sein Heimatland, um dem unbefristeten und unmenschlichen Militärdienst zu entfliehen. Sein Weg führt ihn zunächst in den Sudan, wo er erstmals religiösen Hass erfährt. Er erkennt schnell, dass es dort keine Zukunft für ihn gibt und plant gemeinsam mit seinem Cousin, nach Europa zu gehen. ‘Hätten wir geahnt, was noch auf uns zukommen würde, wären wir vermutlich nie aufgebrochen.‘“ (Klappentext)
In Zusammenarbeit mit Ulla Grün der Co-Autorin, hat Merhawi Fsehaye aus Eritrea seine Fluchtgeschichte niedergeschrieben und hat im voll besetzten Musiksaal der Elise-Averdieck-Schulen einige Abschnitte aus seinem Buch
vorgelesen. Er liest über die gefährliche, ungewisse Flucht – verbunden mit viel Hunger, Angst und Folter.
Merhawi hat unvorstellbare Dinge erlebt und gesehen. Häufig war eine ergriffene Stille in dem Musiksaal zu vernehmen. Doch das Niederschreiben dieser Erlebnisse – gemeinsam mit Ulla Grün, hatte wohl laut Merhawi auch eine befreiende Wirkung.
Merhawi lebt noch immer in Hamburg, hat seinen Hauptschulabschluss gemacht und sucht nun einen Ausbildungsplatz
als KFZ-Mechatroniker.
Die Lektorin Ulla Grün begleitet das Buch seit Mai 2018 und betreut Merhawi inzwischen im Rahmen einer Einzelpatenschaft.
Im Anschluss an die Lesung, nutzen die sehr interessierten Besucher die Möglichkeit, Fragen an den Autor und an die Lektorin zu stellen und mehr zur Entstehungsgeschichte des Buches, zur Flucht und das Ankommen in Deutschland zu erfahren.
Wir danken Merhawi Fsehaye, sowie Ulla Grün für Ihr Kommen – für die bewegende Lesung und die Gesprächsbereitschaft.